Was ist Schulsozialarbeit?
Schulsozialarbeit ist so vielfältig wie die verschiedenen Menschen, mit denen wir arbeiten. Schüler, Eltern, Lehrer, alle können mit den unterschiedlichsten Problemen zu uns kommen. Wir schlichten Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien und bilden auch Schüler dazu aus, zwischen Gleichaltrigen zu vermitteln. Streit zu schlichten ist in unseren Augen eine gruppendynamische Aufgabe, wir legen daher besonderes Augenmerk auf diese Prozesse. Die Schüler, die wir zu Streitschlichter ausbilden, sind zwischen zehn und sechzehn Jahren alt. Es gibt eigentlich keine Altersgruppe, die unsere Angebote überdurchschnittlich häufig oder selten in Anspruch nimmt. Je nach Alter ist dann natürlich auch die Sicht auf manche Dinge unterschiedlich. Auch darauf müssen wir entsprechend Rücksicht nehmen. Wir bearbeiten große und kleine Sorgen, aber auch gravierende Probleme und "Kindswohlgefährdungen".
Warum ist Schulsozialarbeit so wichtig?
Unter anderem, weil der Hintergrund der Schüler an den Schulen immer bunter wird. Dazu gehört die unterschiedliche Herkunft, die Sozialisation, die Lebensverhältnisse. An der Implerschule haben 92 % der Kinder einen Migrationshintergrund, es sind die verschiedensten Nationalitäten vertreten. Wir haben Kinder aus dem europäischen, dem arabischen, dem afrikanischen Raum. Viele von ihnen bringen Dinge mit, die es ihnen erschweren, sich im deutschen Schulsystem von Anfang an zurechtzufinden. Das zu bearbeiten geht oft über das hinaus, was zu leisten von den Lehrkräften zusätzlich zu ihrem Lehrauftrag gefordert werden darf. Hier kommt die Schulsozialarbeit ins Spiel. Bei uns steht die Geschichte jedes Einzelnen im Mittelpunkt. Außerdem verfügen wir in der Schulsozialarbeit über Know-how in anderen Bereichen als Lehrkräfte, was in diesen Fällen hilfreich sein kann. Ich habe schon die Gruppendynamiken erwähnt, das greift auch hier.