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Gruppenbild mit Gästen und Teil des Caritas-Vorstands zum Jubiläum in München. | © Manuela Dillmeier/Caritas München-Freising

„Liebe ist das Grundgesetz des Christentums“

Pressestelle der Caritas München und Oberbayern , München, 26.04.2024

Die Caritas in der Stadt München feierte heute mit einem Dank- und Jubiläumsgottesdienst sowie einer kleinen Festveranstaltung ihren 125. Geburtstag. Unter den etwa 150 Gästen konnte Stadtgeschäftsleiter Harald Bachmeierneben Stadt- und Landespolitikern sowie Vertretern von Fach- und Wohlfahrtsverbänden auch Prinzessin Ursula von Bayern aus dem Hause Wittelsbach, Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl,Caritas-Aufsichtsratsvorsitzenden Richard Stefke und Generalvikar Christoph Klingan begrüßen. Letzterer zelebrierte den Gottesdienst in der Münchner Bürgersaalkirche zusammen mit Caritaspräses Augustinus Bauer und dem früheren Caritasdirektor, Prälat Hans Lindenberger.

Münchens Caritas-Chef Bachmeier verwies darauf, dass der Stadtverband als zweitälteste Caritas in Deutschland und älteste Caritas Bayerns auf bewegte Zeiten und auch viel Not in der Isar-Metropole zurückblickt. Die Not habe 1899 zur frühen Gründung geführt unter der maßgeblichen Beteiligung der Prinzessin Ludwig Ferdinand von Bayern * und Bischof Franz Joseph von Stein. „125 Jahre organisierte Nächstenliebe machen deutlich, wie notwendig zu allen Zeiten die Caritas für diese Stadt war“, betonte Bachmeier. „Die Bekämpfung von Armut und Armutsursachen ist eines der Kernthemen der Caritas und aktueller denn je.“ Dies betreffe nicht nur Personen in prekären Lebenssituationen wie obdach- und wohnungslose Menschen oder Langzeitarbeitslose, sondern mittlerweile auch die Mittelschicht und ältere Menschen mit geringen Renten. Insbesondere alleinerziehende Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund trügen ein erhöhtes Armutsrisiko, so Bachmeier und unterstrich: „Das sollte immer wieder betont werden, um auf die vielschichtigen Ungleichheitsstrukturen in unserem Land hinzuweisen oder die traurige Realität der Kinderarmut.“ Der Caritas-Stadtgeschäftsleiter dankte den über 2.200 Hauptamtlichen und mehr als 500 Ehrenamtlichen, die ganz wesentlich das Gesicht der Münchner Caritas geprägt hätten.

In der Bürgersaalkirche gedachten die Festgäste auch des Caritas-Patrons Pater Rupert Mayer, der dort begraben ist. Generalvikar Christoph Klingan machte in seiner Predigt deutlich, dass die Jubilarin mit ihrer Hilfe für den Nächsten, mit der Linderung von Not einen christlichen Auftrag erfüllt. Mit ihrem klaren, an christlichen Werten orientierten Kompass überzeuge die Caritas in Wort und Tat. „Die Liebe zu den Armen gehört zum Christsein und zum Katholischsein“, so Klingan und weiter: „Die Liebe ist das Grundgesetz des Christentums.“

Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl betonte den „unschätzbaren Wert der Caritas für die Stadt München“. Die Caritas sei eine Institution, eine unverzichtbare professionelle Partnerin, „die aus dem sozialen Leben der Stadt nicht wegzudenken ist“. Mit ihren engagierten Menschen fülle sie die Solidarität mit Leben, damit alle eine gleiche Chance auf Teilhabe bekämen. „Wir sichern gemeinsam den sozialen Frieden in der Stadt“, resümierte die Bürgermeisterin.

Caritasdirektor Prof. Dr. Hermann Sollfrank dankte allen, die sich tagtäglich mit Einsatz und Hingabe für Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Vielfalt und Solidarität eingesetzt haben und bis heute dafür starkmachen. „Ihr unermüdliches Wirken ist die Essenz unseres Versprechens, für die Menschen da zu sein. Nah. Am Nächsten.“ Heute sei die Caritas in München ein Geschäftsbereich des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising (DiCV), gleichzeitig sei der Diözesan-Caritasverband aus der Caritas in München hervorgegangen. „Somit stellt das heutige Jubiläum einen Meilenstein in unserer Geschichte dar, der uns mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt“, ordnete der Vorstandsvorsitzende ein.

Die aktuelle Lage in München, aber auch in der Welt verdeutliche, „wie dringend unsere Arbeit ist“, so Sollfrank. „Die Auswirkungen von Krieg, Armut, Wohnungsnot, Preissteigerungen, Zukunftsängste, das Erstarken rechtsradikaler und rechtspopulistischer Strömungen erfordern unsere fortwährende Aufmerksamkeit und unser Engagement“, bekräftigte der Caritasdirektor.

Heute stünde der DiCV für eine offene Gesellschaft und setze sich aktiv gegen Ausgrenzung und Diskriminierung ein. „Unsere Vielfalt ist unsere Stärke, mehr als 100 Nationen arbeiten bei uns“, so Sollfrank und kündigte an: „Wir werden weiterhin unsere Stimme erheben für die Schwächsten in unserer Gesellschaft.“

Die Geschichte der Caritas in München zeige, wie Mut, Weitsicht und Engagement eine Organisation über Generationen hinweg prägten und ihr helfen würden, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen und weiterzuentwickeln. So habe sich die Arbeit der Caritas stetig zu einer tragenden Säule der sozialen Unterstützung in München und Oberbayern weiterentwickelt.

Umso mehr müsse die Arbeit im sozialen Bereich angemessen gewürdigt und unterstützt werden, forderte der Caritasdirektor. Neben dem politischen Willen gehöre dazu auch die Schaffung von strukturellen und prozessualen Rahmenbedingungen, die die Arbeit aller und insbesondere der Freien Wohlfahrtsverbände fördere. „Nur so können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen sich dieser wichtigen Aufgabe widmen können.“

Was die Caritas seit 125 Jahren auszeichne, sei das unermüdliche Streben nach einer besseren Welt für alle Menschen. „Wir stehen ein für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Solidarität – damals wie heute“, schloss Sollfrank. (beb)

Bei der Caritas in München und Landkreis München arbeiten gut 2.200 Beschäftigte und 500 ehrenamtlich tätige Menschen, unter anderem in mehr als 40 Kindertageseinrichtungen und Heilpädagogischen Tagesstätten, im Therapieverbund Sucht, in Beratungsstellen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, in der Asyl- und Migrationsberatung, Erziehungs-, Jugend- und Familienhilfe, in Jugendwohnheimen, 13 Alten- und Servicezentren, 5 Altenheimen, Palliativ- und Hospizdiensten, allgemeiner Sozial- und Schuldnerberatung, im Begegnungszentrum für Menschen mit erhöhtem Alkoholbedarf, bei Essenausgaben wie der Korbinian- und Antoniusküche, bei Lebensmitteltischen uvm.

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María de la Paz von Bourbón und zu Borbón, Infantin von Spanien war durch Heirat Prinzessin von Bayern. Als solche wurde sie auch Prinzessin Ludwig Ferdinand von Bayern genannt.

Bildunterschrift:

Freuten sich über 125 Jahre Caritas in München (v.l.): Diözesan-Caritasdirektor Prof. Hermann Sollfrank, Vorständin Gabriele Stark-Angermeier, Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl, Prinzessin Ursula von Bayern, Aufsichtsratsvorsitzender Richard Stefke, Caritaspräses Augustinus Bauer sowie Caritas-Stadtgeschäftsleiter Harald Bachmeier.

von Bettina Bäumlisberger | Pressestelle

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Bettina Bäumlisberger

Bettina Bäumlisberger - Pressesprecherin & Leitung Pressestelle | © Marcus Schlaf
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin Portal Aktuelles und Themen | Caritas München und Oberbayern