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Menschen eilen über graue Betonfließen in der Stadt. | © Timon Studler | unsplash

Armutswochen 2023: Caritas macht mit!

Pressestelle der Caritas München und Oberbayern , München, 13.10.2023

Unter dem Motto „Mittendrin – außen vor / Wem gehört die Stadt?“ veranstaltet die Caritas ab 17. Oktober die Armutswochen 2023 mit zahlreichen Aktionen.

Mit einem vielfältigen Programm beteiligt sich der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. (DiCV) in der Landeshauptstadt München sowie im Landkreis München vom 17. Oktober 2023 bis 19. November 2023 an den deutschlandweiten Armutswochen. Unter dem Motto „Mittendrin – außen vor | Wem gehört die Stadt?“ wollen die Sozialverbände Caritas, Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und SKM Bundesverband „den Scheinwerfer auf besondere Aspekte von Armut und Ausgrenzung richten und Lösungswege aufzuzeigen“, erläutert DiCV-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier. Dieses Jahr liege der Fokus der Aktionen auf dem öffentlichen Raum und der Frage, wo und wie im lokalen Umfeld Ausgrenzung stattfinde.

Warum schaut die Caritas auf den öffentlichen Raum?

„Die Teilhabe am öffentlichen Raum – von der Bibliothek bis zum Bahnhof, vom Spielplatz bis zum Seniorentreff – trägt stark zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität der Menschen bei“, erklärt Harald Bachmeier, Geschäftsleiter der Caritas in Stadt und Landkreis München. Viele der Menschen, für die sich die Caritas einsetze, seien ganz besonders auf ein schön gestaltetes Wohnumfeld und eine hohe Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum angewiesen. „Und es macht einen Unterschied, ob es dort dann einen barrierefreien Zugang zu Wasser, Toiletten, Bänken oder Treffpunkten gibt.“

Allein in München sind ca. 9.000 Menschen wohnungslos. Viele von ihnen, mittlerweile auch Familien mit Kindern, Alleinstehende sowie Seniorinnen und Senioren, die von Armut betroffen sind, sind Gäste der Münchner Korbinian-Küche. Die Essensausgabe versorgt Bedürftige täglich mit mehr als 550 warmen Mahlzeiten. „Obdachlose sind Teil unserer Stadtgesellschaft. Auch sie haben das Recht auf einen Aufenthalt im öffentlichen Raum sowie auf eine Begegnung mit Respekt und auf Augenhöhe. Die Korbinian-Küche an der Elisenstraße versorgt bedürftige Menschen nicht nur mit einer warmen Mahlzeit, sondern schafft auch einen Ort des Miteinanders“, unterstreicht Bachmeier.

Caritas-Vorständin Stark-Angermeier betont, dass öffentliche Räume und Güter allen Menschen – unabhängig ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Stellung – zugänglich sein müssen. Dafür müssten Barrieren – ob preislicher, physischer oder bürokratischer Natur – erkannt und Maßnahmen zur Beseitigung ergriffen werden. „Soziale Teilhabe heißt auch, dass es sich alle leisten können, mit der klimafreundlichen S- oder U-Bahn Ausflüge zu erschwinglichen attraktiven Zielen wie Schwimmbädern, Tierparks oder Museen zu unternehmen.“ Die Orte, an denen wir uns aufhielten, ihre Zugänglichkeit und Gestaltung, förderten im Idealfall den sozialen Zusammenhalt und eröffneten Möglichkeiten für Bildung und kulturelles Leben.

Buch zur Historie und Schilderungen zum Armutsaktionstag

Die Geschichte und Geschichten rund um den 17. Oktober als Internationalem Tag für die Beseitigung von Armut sind in dem aktuellen Buch “Zwischen Ehrenamt und Aktionstag” von Annette Rodenberg dokumentiert, zu dem Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier das Nachwort verfasst hat. Es zeige, wie schmerzhaft Ausgrenzung sein könne, aber auch Wege zu deren Überwindung. „Die Scham vor der Sichtbarkeit kann überwunden, das Verstecken der eigenen Armut beendet werden“, schreibt Stark-Angermeier. „Die Gesellschaft selbst möchte … unser Armutsproblem gerne verdrängen. Deswegen muss Armut sichtbar gemacht – und sichtbare Armut zugelassen werden“, so die für Soziale Dienste zuständige Caritas-Vorständin und ergänzt: „Es genügt nicht, wenn die Armen und Ausgegrenzten nur “versorgt” sind. Sie werden erst aus ihrer Abhängigkeit heraustreten können, wenn sie selbst zu Wort kommen, Gesprächspartner auf Augenhöhe und die ihnen zustehende Anerkennung finden.”

Der öffentliche Raum müsse den Menschen dienen, die auf ihn angewiesen sind, so Stadtgeschäftsleiter Bachmeier. „Daher laden wir alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, mit uns ins Gespräch kommen, wie der öffentliche Raum gestaltet sein muss, um ihn nutzbar und lebenswert zu machen.“ Über ganz München und den Landkreis verteilt finden unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen der Caritas-Einrichtungen statt: von einer Zuhörbank am Pasinger Rathausplatz über einen Nachhaltigkeitstag in Moosach bis hin zu einem Beratungsbus mit Lesecafé in Oberschleißheim ist für jeden etwas dabei. (beb,ub)

Alle Veranstaltungen der Caritas-Einrichtungen im Rahmen der Armutswochen finden Sie auf der Website des Caritasverbands unter www.armutswochen.de.

Ansprechpartnerin: Ute Bernauer, telefonisch erreichbar unter: 089 55169-776 oder per E-Mail: ute.bernauer@caritasmuenchen.org

von Bettina Bäumlisberger | Pressestelle

Ansprechpartner/-in

Bettina Bäumlisberger

Bettina Bäumlisberger - Pressesprecherin & Leitung Pressestelle | © Marcus Schlaf
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin Portal Aktuelles und Themen | Caritas München und Oberbayern